3-4-1b Marie-Josephe

Marie-Josephe de Saxe
Dauphine de France

(04.11.1731 - 13.03.1767)



Maria Josepha Karolina Eleonore Franziska Xaveria war eine königliche Prinzessin von Polen und Prinzessin von Sachsen und kam am 04.11.1731 in Dresden als Tochter von Kurfürst Friedrich August II. von Sachen (1696-1763, Sohn von August dem Starken und seit 1734 als August III. König von Polen) und dessen Gemahlin Kurfürstin Maria Josepha von Sachsen (1699-1757) zur Welt.

Sie hatte 14 Geschwister.


> 09.02.1747 Hochzeit mit Louis Ferdinand de Bourbon in Versailles


Maria Josepha & die Königin


Die beiden verband ein liebevolles Verhältnis zueinander, dessen Grundstein bereits kurz nach der Hochzeit gelegt wurde.
Die Schwiegertochter-Schwiegermutter-Beziehung stand eigentlich gerade bei diesen beiden Damen unter gar keinem guten Stern:

Zum einen Königin Marie Lezczynska liebte ihre erste, verstorbene Schwiegertochter, Marie Thérèse Raphaëlle von Spanien, die als schön und liebreizend beschrieben wird. Doch Marie Thérèse Raphaëlle verstarb bereits früh.
Allein dies stellte bereits eine schlechte Ausgangssituation für jede folgende Schwiegertochter dar...

Hinzukam, dass die zweite Heirat des Dauphins von Madame de Pompadour, der Mätresse des Königs, forciert wurde. Maria Josepha von Sachsen war demnach die Wahlkandidatin der königlichen Mätresse - dass die Königin dies missbilligte, ist einleuchtend.

Der größte Störfaktor war jedoch sicherlich der Großvater der Prinzessin: August der Starke !
Dieser hatte den Vater von Königin Marie Lezczynska, Stanislaus I., einst von Polens Thron vertrieben. In der Folge war die Kindheit Marie Lezczynskas von Vertreibung, Flucht und Angst geprägt.
Welche Schmach muss es nun für die Königin gewesen sein, zu wissen, dass ihr eigener Sohn einen Abkömmling ihres Feindes heiraten würde...

Die Königin jedoch, warmherzig wie sie war, versuchte, ohne Vorurteile die neue Tochter willkommen zu heißen.
Und Maria Josepha bewies großes Taktgefühl und Stärke und gewann schließlich das Herz ihrer Schwiegermutter:
Entsprechend der Hofetikette musste die Dauphine bei den Hochzeitsfeierlichkeiten ein Porträt ihres Vaters im Armband tragen. Dies hätte jedoch die Gefühle der Königin verletzt - die schmerzlich an die Entthronung ihres Vaters durch den Großvater der Dauphine erinnert worden wäre. Um dies zu verhindern, handelte Maria Josepha taktisch klug: Marie Lezczynska bat ihre Schwiegertochter also, ihr das Porträt am Armband zu zeigen - und sicherlich erwartete sie das Bild von August III. von Polen.
Doch auf dem Porträt war überraschenderweise Stanislaus I., der Vater der Königin zu sehen !
Maria Josepha begründete dies damit, dass er dank der Hochzeit nun ihr Großvater sei. Die Königin war zutiefst gerührt und beide wurden gute Freundinnen...

Maria Josepha benannte später gar einen ihrer Söhne nach dem Vater der Königin: Louis Stanislas Xavier de Provence (Louis XVIII).


Der Tod des Thronfolgers


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Louis Ferdinands Gemahlin litt sehr unter dem Tod ihres geliebten Mannes.
Selbst Louis XV. hatte Mitleid und um ihr den Kummer zu ersparen, allein in den Gemächern ihrer ehelichen Wohnung verbleiben zu müssen, ließ er sie in die Appartements der 1764 verstorbenen Madame de Pompadour umziehen.
Dort besuchte er sie öfter und sie besprachen familiäre Dinge, wie auch die Hochzeit des neuen Dauphins. Maria Josepha war von der geplanten Hochzeit ihres nunmehr ältesten Sohnes mit der Erzherzogin Maria Antonia von Österreich nicht sehr angetan, da sie die Habsburger grundsätzlich ablehnte; und so erreichte sie 1766 beim König einen Aufschub der Verhandlungen mit Wien.

Allerdings verschlechterte sich ihr Gesundheitszustand immer mehr. Sie litt an der gleichen Krankheit wie ihr verstorbener Ehemann (Lungentuberkulose) und starb am 13.03.1767.

Die Heirat ihres Sohnes mit der Erzherzogin wurde drei Jahre später, im Frühjahr 1770, vollzogen


*** Daten folgen ***



Sonstige Infos zu Marie-Josèphe:


         


 

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