2-4-2-2-1 Philippe Egalite

Louis-Philippe II. de Bourbon
Duc d’Orléans; «Philippe Égalité»

(13.04.1747 - 06.11.1793)



Louis-Philippe II. Joseph de Bourbon wurde am 13.04.1747 als Sohn von Louis-Philippe I. de Bourbon, Duc d’Orléans (1725-1785) und der Prinzessin Louise-Henriette de Bourbon-Conti (1726-1759) geboren.
Sein Ur-Urgroßvater Philippe I. de Bourbon war der Sohn des Königspaares Louis III. und Anna von Österreich und damit der Bruder des Königs Louis XIV.
Somit war Louis-Philippe II. de Bourbon, der später während der Französischen Revolution Philippe Égalité genannt wurde, ein Vetter von Louis XVI.

1769 heiratete er Louise Marie Adélaïde de Bourbon-Penthièvre, die Tochter und einzige Erbin des französischen Großadmirals Louis Jean Marie de Bourbon, Duc de Penthièvre und damit die reichste Prinzessin Frankreichs.

Mit Marie Adélaïde hatte Louis-Philippe II. Joseph de Bourbon folgende Kinder:

Louis-Philippe I. von Frankreich (der spätere Bürgerkönig, 1773-1850)
- Antoine Philippe d'Orléans (1775-1807), Duc de Montpensier
- Louise Marie Adélaide Eugènie d'Orléans (1777-1847), Mademoiselle d´Orléans
- Françoise d'Orléans (1777-1782, Zwillingsschwester von Louise Marie Adélaide)
- Louis Charles Alphonse Leodégard d'Orléans (1779-1808), Comte de Beaujolais

Der Herzog von Orléans war das "scharze Schaf" der Königlichen Familie. Sowohl Louis XV., als auch dessen Enkel Louis XVI. mieden diesen einflussreichen und wohlhabenden Verwandten und verbannten ihn des öfteren vom Hof.
Marie Antoinette verachtete ihn, weil er das hatte, was sie wollte: ein Leben in Freiheit, ohne Zwänge - und der Herzog selbst gab diesen Hass gern zurück und lebte ihr seine Freiheit erst recht offen vor.

Der Herzog war vergnügungssüchtig und verschwenderisch. Dennoch erlangte er im Volk große Popularität, da er die Armen unterstützte und die Gärten seines Palais Royal dem Volke zur Verfügung stellte. Hier tummelten sich letztlich auch die klugen Köpfe der Monarchie-Gegner...
Als Englandfreund wollte er auch in Frankreich Reformen, eine Verfassung und die Einschränkung der Königsmacht. Und so schob der Hof ihm die Schuld des Revolutionsbeginns im Juli 1789 in die Schuhe.

Seine ehrgeizigen Freunde selbst zwangen ihn stets in die Position eines Thronanwärters - eine Tatsache, die Louis XVI. und Marie Antoinette nicht dulden konnten.
Es gibt jedoch mehrere Beweise, dass der Herzog keinerlei Anstalten machte, König zu werden... Briefe und Tagebucheinträge von Bekannten bezeugen, dass er z.B. nach der königlichen Flucht nach Varennes die Möglichkeit hatte, zumindest Regent Frankreichs zu sein. Doch der Herzog weigerte sich und bot stattdessen der Königlichen Familie seine Hilfe an, die jedoch böse zurückgewiesen wurde und in Beleidigungen mündete - der entgültige Bruch mit dem Königshaus !

Auch unterstützte er während der Revolutionsjahre diverse adlige Flüchtlinge dabei, Frankreich zu verlassen und machte hierbei keinen Unterschied, ob es sich um einen Freund oder Feind handelte; er riskierte mehrfach sein eigenes Leben.
Seine Popularität im Volk litt vorerst nicht darunter und so wurde er im Konvent zum zwanzigsten Vertreter für Paris gewählt.
Er war stets ein stiller Teilnehmer an den Sitzungen des Konvents, einzig im Prozess gegen Louis XVI. musste er sprechen und zwar, um seine Stimme für den Tod des Königs zu geben.

Schließlich wurden aber auch die Verdächtigungen gegen den Herzog erdrückend und nachdem sein Sohn Louis-Philippe (der spätere Bürgerkönig) am 05.04.1793 aus Frankreich floh, wurde der Herzog festgenommen.
Am 03.10.1793 erhob man Anklage gegen Louis-Philippe II. Joseph de Bourbon.
Am 06.11.1793 wurde er vor Gericht gestellt, zum Tode verurteilt und noch am selben Tag hingerichtet.

Nach der Julirevolution 1830 wurde sein ältester Sohn am 07.08.1830 als Louis-Philippe I.  zum König der Franzosen (Bürgerkönig), von Gottes Gnaden und dem Willen des Volkes, ernannt.



Sonstige Infos zu Philippe Egalité:


      

 

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